Im Nordosten der Kanarischen Inseln, rund 1000 Kilometer vom spanischen Festland entfernt, liegt die Insel Lanzarote. Mit 845 Quadratkilometern ist sie flächenmäßig etwa so groß wie die deutsche Hauptstadt Berlin. Der Tourismus spielt seit vielen Jahren eine wesentliche Rolle. Echter Massentourismus mit gigantischen Hotelbauten wie sie beispielsweise auf den Schwesterinseln Teneriffa oder Gran Canaria zu sehen sind, hat aber auf Lanzarote nie Einzug gehalten.
Vielmehr ist die Insel von einzigartigen Landschaften geprägt. Die Beiname „Insel der Vulkane“ ist nicht unberechtigt: Zahlreiche Vulkankegel verleihen den Landstrichen ein spezielles Aussehen. Fast die Hälfte der Insel besteht aus Lavagestein und Aschebergen. Optisch bieten die weißen Häuser der Dörfer einen starken Kontrast. Grüne Wiesen findet man am häufigsten im feuchten Norden der Insel. Allgemein ist die Vegetation auf Lanzarote als karg zu bezeichnen. Weil diese Landschaft einzigartig und reich an Naturwundern ist, wurde Lanzarote im Jahr 1993 zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt. Lanzarote war die erste komplette Insel, die diesen Status erhalten hat.
Die Küste Lanzarotes ist mehr als 200 Kilometer lang und größtenteils steil und felsig. Auf einer Gesamtlänge von 25 Kilometern erstrecken sich aber auch badefreundliche Sand- und Kiesstrände mit vielen kleinen Buchten. Weil es auf der Insel kaum regnet, wachsen nur wenige Pflanzen. Es kommen nur Arten vor, die wenig Wasser brauchen und sich gut an die kargen Lebensbedingungen angepasst haben. So kommen auf Lanzarote auch 13 inseltypische Pflanzenarten vor, die sonst nirgends wachsen. Die Fledermaus ist übrigens das einzige Säugetier das auf Lanzarote beheimatet ist. Alle anderen Säugetiere wurden von Menschen auf die Insel gebracht (z.B. Esel, Dromedare).
Die Menschen auf Lanzarote nennt man Lanzaroteños. Auch wenn große Bettenburgen fehlen, leben viele Einwohner vom Tourismus. Die zweite wichtige Einnahmequelle der Lanzaroteños ist die Landwirtschaft. Wer die touristischen Zentren der Insel verlässt, sieht in der Landschaft so manchen Bauern, der mit einem Esel vor seinem Pflug seinen Acker umgräbt oder Plantagen, in denen sich ein Feigenkaktus an den nächsten reiht.
In den sieben Gemeinden der Insel leben rund 140.000 Menschen. Fast die Hälfte der Einwohner entfällt auf den Hauptort Arrecife. Der südlich der Stadt gelegene Flughafen ist die wichtigste Verkehrsanbindung Lanzarotes. In Arrecife befindet sich auch der Fährhafen Puerto de los Marmoles. Es bestehen Verbindungen zu den anderen Inseln der Kanaren und nach Südspanien. Der Tourismus Lanzarotes konzentriert sich auf drei große Ferienorte.